TV 1908 Kirchzell

Leserbrief: TV Kirchzell dreht eigentlich schon verlorenes Match sensationell

Ja, es war ungenügend, die Schulnote sechs, was der TVK am gestrigen Sonntag in den ersten zehn Minuten beim TV Petterweil ablieferte. Praktisch ohne Abwehr, miserables Rückzugsverhalten spielend, kam anfangs halt alles Negative zusammen, man schien ganz gewaltig unter die Räder zu kommen.

Im Angriff verwarf man sämtliche, auch freie Bälle, wobei gegen den großgewachsenen, einheimischen Torhüter nur „hoch“ versucht wurde, einzunetzen.

Mit sage und schreibe 1:8-Toren!!! lag man nach gut zehn gespielten Minuten scheinbar aussichtslos zurück.

Selbst die schon da die Hände sich reibenden Verfolger aus Münster, Bieberau und Gensungen gaben zu diesem Zeitpunkt wohl keinen einzigen Pfifferling mehr auf den TVK.

Doch weit gefehlt! Mit danach unbändigem Einsatzwillen robbte man sich Tor für Tor heran, um dann bei Halbzeit nach einer unglaublichen Aufholjagd mit 14:13 selbst in Führung zu liegen. In Abschnitt zwei wogte die Partie zunächst hin und her, kein Team konnte sich in der Folge vorentscheidend absetzen.

Selbst eine mehr als zweifelhafte, doppelte Zeitstrafe gegen Tim Häufglöckner durch die dem Match nicht auch nur annähernd gewachsenen Refrees konnte den Odenwaldexpress zum Ende hin noch stoppen.

Alfred Hitchcock hätte diesen für Herzkranke nicht geeigneten Thriller wohl nicht spannender inszenieren können.

Mit 29:26-Toren feierte man letzten Endes einen mit seinen Fans viel umjubelten Erfolg, der die nach wie vor hartnäckigen Verfolger auch weiterhin auf nicht beruhigende Distanz hält.
Nun heißt es also, in der knapp dreiwöchigen Osterpause zu regenerieren, Kräfte neu zu bündeln, um in den restlichen fünf Partien das Optimum herauszuholen.

Den Anfang macht bereits das richtungsweisende Auswärtsaufeinandertreffen am 13. April bei der TSG Groß Bieberau. Mit einem Sieg könnte man diesen Derby-Gegner vielleicht schon so etwas wie in die Schranken verweisen.

Liebe TVK-Anhänger, notiert euch bitte obiges Datum ganz dick in eurem Terminkalender. Die 50 Kilometer einfache Strecke sollte keinem Fan zu weit sein.

Karlheinz Dolzer